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RIO 700 Cabin fish

Ibn, march 2001


Rio ist ein renommierter Hersteller, der eine sehr breite Palette an Motorbooten baut und die im Modelljahr 2001 insgesamt 24 Modelle umfasst. Am Lago d’Iseo produzieren die Italiener formschöne Cruiser, die von 5,50 bis zu 13,00 Meter Länge reichen. Ebenso zum Programm gehören die Sportboote mit Mittelfahrerstand und kleine Sportboote von 4,50 bis 7,82 Meter Länge. Bei uns ganz zu Unrecht nicht so bekannt sind die Fishing Boats von Rio.

Im Winter hatten wir Gelegenheit, bei Markus Brauchli das neueste Modell dieser Baureihe mit inzwischen acht Modellen zu testen. Die Rio 700 Cabin Fish hatte auf der Interboot Premiere gehabt und sofort Anklang gefunden. Kein Wunder, denn die Rio Fishing Boats sind eine interessante Kombination aus Arbeits-, Fischer- und kleinem Kabinenkreuzer. Was sie nicht bietet, ist die sonst bei den Italienern übliche Plüschatmosphäre, eher zweckmäßige Sachlichkeit mit einem hohen Freizeitwert. Die Rio 700 Cabin Fish ist zwar auch zum Fischen gedacht, doch eigentlich würde man vieles, was sie sonst bietet nicht nutzen. Beginnen wir am Heck mit der Badeplattform, auf die man durch eine kleine Tür im Spiegel gelangt. Griffbereit sind hier die Fender in einer Halterung untergebracht, in die Plattform selbst ist die Badeleiter integriert, die zweifach ausklappbar ist und damit für ein Bad im See weit ins Wasser reicht. In dem großen Cockpit hat man viel Bewegungsfreiheit. Eine Bank im Heck lädt zum Sitzen ein, ansonsten ist es kein Problem, hier noch einen Tisch aufzustellen. Im Cockpit haben die Italiener praktische Details für die Hobbyfischer eingebaut wie Angelsitze, Rutenhalterungen, eine kleine Box mit Abfluss für den Fang, eine integrierte Kiste mit Schubladen für Plinker, Haken und Leinen, die der Nichtangler als Werkzeugkiste nutzen kann. Um den Fang zu reinigen, wurde eine Spüle mit Druckwasserhahn und Stauraum außen an der Kabinenrückwand angebracht, eine Anordnung, die durchaus auch für die Nutzung als Pantry ihren Zweck erfüllt. Will man mehr geschlossenen Lebensraum, wäre es sicher mit einer Kuchenbude möglich, das Cockpit für Schlechtwetterperioden auf dem Urlaubstörn zu verschließen. Unter dem Cockpitboden liegt zum einen der Maschinenraum, in dem gut zugänglich ein Z-Antrieb seine Arbeit verrichtet. Davor hat die Werft einen großen Stauraum eingeplant, in den man ohne weiteres Klappräder, Persenning und vieles andere packen kann.

Die Kabine der Rio 700

Cabin Fish betritt man durch eine solide, weiß eloxierte Aluminiumschiebetür. An Steuerbord ist der Fahrer-, gegenüber der Beifahrersitz montiert. Gut im Blickfeld des Fahrers sind alle Instrumente, darunter Drehzahlmesser, Voltmeter, Öldruckmesser und die Mercruiser-Motorenüberwachung, Kompass, ebenso Hafenhandbuch oder Seekarte auf dem vor dem Steuermann liegenden Kartentisch. Die Sitze sind bequem, wenn sie auch nicht den Komfort der von Sportbooten gewohnten Schalensitzen bieten. Der Fahrersitz ist zudem hochstellbar, so dass die Rio auch gut im Stehen gesteuert werden kann. Im Gegensatz zu reinen Schönwetterbooten hat die Rio 700 Cabin Fish zwei Scheibenwischer. Vorbildlich auch die Ausrüstung der Rio mit Feuerlöschern und einer Feuerlöschanlage, die vom Cockpit aus bedient wird. Des Weiteren bietet die Rio 700 Cabin Fish direkt unterhalb des Fahrersteuerstandes eine kleine Nasszelle, in die ein Portapotti passt. Im Vorschiff der Rio ist eine V-Koje und der Salontisch untergebracht, an dem zwei Personen bequem sitzen können. Der Bereich wird durch Absenken des Tisches und Einlegen eines Polsterkeils in eine Doppelliege mit 1,70 u 2,00 Meter umgewandelt. An vielen Stellen im Boot hat die Werft zudem reichlich Stauraum untergebracht.

Auf den Bug kommt man über ein zwar schmales

Seitendeck, das aber durch die gut platzierten Haltegriffe sicher begehbar ist. Eine Seereling im Bugbereich sorgt zusätzlich für Schutz beim Begehen des leicht abschüssigen Vorschiffs. Vorne im Bug ist ein kleiner Ankerkasten eingelassen. Eine pfiffige Idee ist die auf dem Kajütdach vorgesehene Liegewiese für das Sonnenbad. Die GFK-Verarbeitung ist gut, der Innenausbau ist einfach, den Zwecken angepasst, hat aber nicht das Niveau eines Sportbootes, sauber die Installation der Leitungen. Interessant ist die Bauweise der Italiener, denn die Werft setzt in die Außen- eine Innenschale und schäumt den Raum dazwischen aus. Das bietet mehrere Vorteile, denn das Boot wird dadurch sehr steif, ist gut isoliert und unsinkbar. Die Stehhöhe im Boot beträgt ca. 1,85 Meter. Soweit die Ausstattung, jetzt zur Motorisierung und Fahrleistung. Brauchli bietet verschiedene Motorisierungen für die Rio 700 Cabin Fish an. Für den Bodensee zugelassen ist der Vierzylinder-Mercruiser 2,8 l D-Tronic mit Bravo Two Z-Antrieb (ein Wellenantrieb ist gegen Aufpreis ebenfalls möglich). Mit diesem Motor, der 150 PS (111 kW) an der Propellerwelle oder 165 PS (122 kW) an der Kurbelwelle leistet, ist die rund 2 Tonnen schwere Rio 700 Cabin Fish bestens motorisiert. Der Rumpf des Vielzweckbootes ist auf schnelles Gleiten ausgelegt, hat ein tiefes V und einen flachen Boden. So erreichen wir bereits bei rund 16 Knoten die Gleitfahrt, wobei der Motor 2500 U / min dreht. Die für den Bodensee erlaubten 40 km / h erreichen wir bei 3000 U / min. Der Übergang in die Gleitphase erfolgt leicht und ohne dass das Boot die Nase groß gen Himmel streckt. Ansonsten werden folgende Fahrwerte erreicht: Langsamfahrt mit 1000 U / min 5 Knoten, Verdrängerfahrt mit 2000 U / min rund 9,5 Knoten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 33 Knoten. Das Manövrierverhalten der Rio 700 Cabin Fish ist vorwärts wie rückwärts gut. In Rückwärtsfahrt reagiert sie sofort auf jeden Rudereinschlag und lässt sich problemlos nach links und rechts dirigieren. Die Rio 700 Cabin Fish ist sicher kein Rauwasserboot, kommt aber mit kurzen Seewellen gut zurecht und bietet gute Fahrleistungen und Eigenschaften für Binnenseen.

RIO 700 Cabin fish
Peche en mer, n° 214 maggio 2003
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Nautica, n° 159
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Barcos & Yachting n° 36
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Nautica, n° 151
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